14November
2016

... wenn acht Abenteuerlustige wandern gehen!

Einst trug es sich zu, dass acht wanderlustige und wagemutige junge Deutsche sich aufmachten in die großen weiten Drakensberge. 

Die Geschichte beginnt an einem sonnigen Freitag Nachmittag. Es war nicht allzu heiß und rege Vorfreude lag in der Luft, als die achtsamen Acht die beiden Autos vollzupacken versuchten. Achtsam mussten sie sein, da es jede Menge Backpacker, Schlafsäcke, zwei Zelte, Isomatten und das mit höchster Vorsicht zu verwahrende Proviant inklusive genügend Flüssigkeit, sowohl für den Tag als auch für den Abend, zu verstauen galt. 

Als die Helden des Tetris und der Packkunst es dann endlich vollbracht hatten, nicht nur das angeblich nur auf diese 3 Tage, nicht auf 3 Wochen, beschränkte Gepäck, sondern auch sich selbst in den Fahrzeugen zu verstauen, konnte die Reise gen Drakensberge beginnen! 

Das Orakel veranschlagte viereinhalb Stunden für die Strecke. Doch trotz Stoßgebeten und Opferzeremonien verschonte der Wettergott die armen Acht nicht: kurz nach Einbruch der Dunkelheit wurden sie von schweren Gewittern, den Nachthimmel hell erleuchtenden zuckenden Blitzen, schweren vom Himmel stürzenden Wassermassen und wabernden Nebelschwaden heimgesucht. Auch Nebelscheinwerfer, Fernlicht und auf Hochtouren arbeitende Scheibenwischer konnten die Sichtverhältnisse der vorsichtigen Fahrer kaum bessern. Bange Stunden für die ängstlichen Acht in ihren kleinen Autos mitten im südafrikanischen Nirgendwo.

Als die armseligen Acht dann endlich in strömendem Regen an ihrem Ziel, dem Zeltplatz Caravan, ankamen hatten sie sich bereits mit ihrem Schicksal, jeweils zu viert in je einem VW Polo zu nächtigen, abgefunden - doch alles sollte sich wenden: die Campingplatzbesitzerin überraschte sie mit einem Chalet! Dieses hatte zwar nur vier Betten, aber was soll's, dann kuschelten die anhänglichen Acht eben immer zu zweit in einem knapp einen Meter breiten Bettchen!

Dementsprechend frisch erholt wagten die abenteuerlustigen Acht sich am nächsten Morgen tief ins Innere der Drakensberge, genauer, zu den Tugela Falls. Hochmotiviert starte man den auf sieben Stunden kalkulierten Wanderweg. Die ersten zwei bis drei Stunden führte der Trampelpfad die ahnungslosen Acht immer tiefer ins Gebirge hinein, während er atemberaubende Aussichten auf das Amphitheater mit seinen schroffen steilen Felswänden, aus denen vereinzelt Wasserfälle in die Tiefe stürzten, und die umliegende Berglandschaft offenbarte, bis hin zum Tugela River. Diesem galt es nun zu folgen, um die Tugela Falls zu erreichen. Doch dies verlangte den adretten Acht ein wenig mehr ab: wagemutig sprangen sie über feuchte Felsen, um den Fluss zu überqueren, erklammen auf hölzernen Leitern steile Felshänge, hangelten sich an Wurzeln und Drahtseilen ganze Felsspalten hoch und wateten schließlich in beinahe hüfthohem Eiswasser durch den Fluss, während sie stets eine Regenflut und den Einbruch der Dunkelheit fürchteten. Nach dreieinhalb Stunden waren die athletischen Acht schließlich zur Umkehr gezwungen, die Dunkelheit würde sie sonst in den Bergen gefangen halten. Unversehrt konnten sie nach sieben Stunden ihre Autos erreichen.

Belohnt wurden die ausgemergelten Acht mit einem leckeren Abendessen in einem mehr oder weniger durch Zufall entdeckten, wunderschönen Restaurant. 

Da die Acht aber am nächsten Morgen immer noch ausgemergelt waren, stürmten sie die "Waffle Hut" und genossen den ersten richtigen Kaffee seit langer langer Zeit.

Anschließend tauchten die stets abenteuerlustigen Acht in das Land der Hobbits ein. Ziel der Wanderung ist allerdings nicht der Schicksalsberg, sondern ein wunderschöner Wasserfall und ein Pool, in dem die abgeneigten Acht, sogar ein Bad hätten nehmen können, hätte sie die Kälte nicht schon so zittern lassen.

Kurze Zeit später ging es für die Acht hinein in den wunderschönen Sonnenuntergang und zurück in Richtung Potch.

Bis zum nächsten Mal 

Eure Jule

 

P.S.: Entschuldigt meinen kleinen kreativen Schreibanfall-  Ihr kennt mich ja! Ich muss aber  zugeben, es ist wirklich alles wahr! Wir hatten ein wunderschönes, spannendes, wanderreiches und abenteuerliches Wochenende mit vielen überragenden Ausblicken. Und wir waren eine tolle Truppe, bei der wohl doch jeder ein bisschen über sich hinaus gewachsen ist! Ich glaube es, waren mit die allerschönsten Tage, die ich bis jetzt hier ins Südafrika hatte! :)

Hier noch einige Beweisfotos, damit ihr mir glaubt, wie toll es war! :P